Ein Bericht ueber
H.P. Lovecraft's
Der
Fluesterer
im Dunkeln
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 Zusammenfassung
Pro: Fesselnd, trickreich inszeniert, spannend
Kontra: Preis/Leistung
 Der
Autor
1890 wurder der Grundstein für Howard Phillips Lovecraft's
zukünftiges Schaffen im Horror-Milieu gelegt. In diesem
Jahr wurde er nämlich in Providence, Rhode Island, geboren.
Während seines kurzen Lebens, welches 1937 schon wieder
endete, veröffentlichte er nur ein einziges komplettes
Buch. Alles andere waren sporadisch in Zeitschriften wie "Weird
Tales" publizierte Kurzgeschichten, sonst existierten
nur ziemlich wenige längere Stories.
Wie es sich für einen Sonderling wie ihn gehört,
steht er mit den meisten Menschen, nennen wir sie mal "seine
Freunde", nur per Briefwechsel in Kontakt. Aus dieser
introvertierten, zurückgezogenen Lebensweise resultiert
auch die immense Zahl von 1600 Briefen, die er angeblich verfasst
haben soll.
Meist handeln seine Bücher von unmenschlichen, vorzeitlichen
Wesen und Gottheiten. Sie sind gut recherchiert und deswegen
auch mit Fachbegriffen nur so gespickt. Da ich bis dato
nur die übersetzten Bücher kenne, kann man das
viellicht nicht einfach so pauschalisieren, aber mir kommt
sein Sprachbild schon sehr verquer vor. Worte wie "Schrecknisse",
"dunsanische Träume", "nachgerade"
und "Mesazoische Gymnospermen" (manchen Individuen
vielleicht auch als "Nacktsamer" oder etwas simpler:
"Blütenpflanzen" bekannt ;) sind dabei nur
wenige Beispiele.
Allerdings gebe ich hier zu bedenken, dass ja auch der Übersetzer
einen grossen Einfluss auf die uns verfügbaren deutschen
Texte hatte.
(Die meisten Begriffe sind für diese Einleitung den Bergen
des Wahnsinns entnommen)
 Das
Buch
Wie schon bei den Bergen des Wahnsinns wird auch hier wieder
fesselnde Unterhaltung mit einem gewissen "was kann denn
da jetzt noch grossartig kommen?!"-Feeling geboten, das
immer wieder auf's Neue überrascht wenn dann doch noch
einiges passiert. Auch, oder gerade wenn noch 50 Seiten vor
einem liegen. Es passiert so viel in so kurzer Zeit, dass
man kaum hinterherkommt.
Und auch hier wird wieder auffällig oft auf den Cthulhu-Kult
(Infos: siehe "Links" weiter unten) eingegangen,
in Verbindung mit den "Alten Wesen" bzw. urzeitlichen,
ausserirdischen Erdenbewohnern.
Übrigens nicht photographierbare Wesen in diesem Fall...
Wesen, die auf der Erde nur aus einem Grund zurückgezogen
in einigen kleinen Teilen der Vermont-Berge leben.
Wesen, die für die Einheimischen nicht ganz offensichtlich
die Ursache für das Verschwinden so manches Sonderlings
oder übereifrigen Forschers sind, die sich ein Quäntchen
zu weit in die Tiefen (bzw. Höhen) der Vermonter Berge
und Wälder hineingetraut hatten.
Wesen, die aufgrund dieser "Houdini-Aktionen" die
Berge die meiste Zeit für sich allein hatten. Die meiste
Zeit...
Seitenanfang 
Dann kommt mal wieder so ein dahergelaufener, erfahrener
Wissenschaftler, der sich für die Dinge zu interessieren
beginnt und Einigem auf die Schliche kommt. Dann spitzt
sich die Lage natürlich zu. Und genau um so einen Fall
geht es in dieser Geschichte. Besser gesagt um den alten
Professor Henry W. Akeley.
Dieser entdeckt immer mehr sagenhafte und unglaubliche
Dinge, die selbst für ihn als Wissenschaftler nicht
von der Hand zu weisen sind. Aufgrund von Zeitungsartikeln,
die jeglichen Glauben an solche Existenzen mit Fakten und
Thesen zunichte machen, wird er auf den jungen Dr. Wilmarth
aufmerksam. Es folgt eine Kontaktaufnahme, und reger weiterer
Briefwechsel, in dem alles im Buch aus dessen Sicht als
Erzähler vorgetragen wird.
Anfangs noch skeptisch, kommt es natürlich irgendwann
gegen Ende zu einem Besuch des werten Professors. Gibt es
diese Wesen, die angeblich den Dreh raushaben ohne Raumfahrzeuge
oder Schutzanzüge zu entfernten Planeten zu reisen,
wirklich? Die laut Aussage des Professors ja sogar einigen
irdischen Sonderlingen dieses Privileg zuteil werden zu
lassen. Zur Art und Weise wie sie Menschen durch den Weltraum
befördern sollen, sei jetzt allerdings nicht mehr gesagt
ausser dass es eigentlich total irrwitzig ist. Lasst euch
überraschen - Thesen und Ideenreichtum ist garantiert!
Kleine Anmerkung: was hat man vom schönsten Space-Trip
wenn einem die Sinnesorgane fehlen um sie wahrzunehmen...
Alles andere bleibt offen und will von euch erlesen werden...
 Meinung
Anfangs eher als nette Dreingabe angesehen, habe ich mich
auch in den Flüsterer im Dunkeln schnell hineingelesen
und es hat mich sofort gefangengenommen. An einem Tag bzw.
in einer schlaflosen Nacht habe ich sogar gleich 50 Seiten
am Stück gelesen, was absolut untypisch für mich
ist.
Empfehlenswert nicht nur für Lovecraft-Fans, welche
die Story vermutlich sowieso schon kennen. Eine spannend
und trickreich inszenierte Geschichte.
Nicht ganz so empfehlenswert aufgrund des doch recht hohen
Preises von rund 6 Euro, der für 80 Seiten irgendwie
leicht übertrieben wirkt. Seht zu dass ihr es euch
irgendwo ausleihen könnt, oder lest es auf Englisch
im Netz nach.
Warum nun der Titel mit dem "Summen"? Tja, das
müsst ihr schon selbst herausfinden. Ein guter Nebeneffekt
daran ist, dass wenn ihr es wisst, ihr auch den eigentlichen
Titel "Der Flüsterer im Dunkeln" verstehen
werdet. Und just nach diesem Aha-Effekt seit ihr auch schon
am Ende des Buches angelangt.
(Ich weiss, ich kann richtig gemein sein ;)
 Daten
Originaltitel: The Whisperer In Darkness
Suhrkamp Taschenbuch 220 (Phantastische Bibliothek Band 24)
ISBN: 3-518-36720-X<1000>, 224 Seiten (Story alleine:
80 Seiten), 1975
Übersetzung: Rudolf Hermstein
Bemerkung: Dieses Buch enthält zwei Kurzgeschichten,
inkl.
"Berge des Wahnsinns"
Der Flüsterer im Dunkeln ist aber auch einzeln erhältlich:
ISBN: 3518392611, 122 Seiten, 1997
 Links

The Whisperer In Darkness (in Englisch) nachzulesen bei:
- www.gizmology.net/lovecraft/works/whisperer.htm
Lovecraft umfassend:
- www.gizmology.net/lovecraft/
Lovecraft als Person:
- www.chaosium.com/cthulhu/hpl/himself.shtml
Cthulhu-Mythos:
- www.chaosium.com/cthulhu/hpl/mythos.shtml
Verfilmungen:
- us.imdb.com/Name?Lovecraft,+H.P.
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